Bereits seit 1996 werden am Rosa-Luxemburg-Gymnasium (RLG) leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 erfolgreich gefördert.
In Berlin hießen die seit 1993 (am RLG erstmalig 1996) eröffneten Klassen über viele Jahre „Schnellläuferklassen“, weil sie die Schullaufbahn schneller durchliefen (durch ein Überspringen der Jahrgangsstufe 8). Zum Schuljahr 2009/10 hat das RLG letztmalig zwei dieser „Schnellläuferklassen“ aufgenommen. Die in diesen beiden 5. Klassen Lernenden werden im Sommer 2016 das Abitur ablegen können. Zur Entwicklung rund um die “Schnellläuferklassen” informiert der Abschnitt “Expressabitur” unserer Website.
Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist das RLG eines von sieben Gymnasien in der Stadt für eine allgemeine und breit gefächerte Begabtenförderung.
Das ist dank der Entscheidung des damaligen Senators für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Herrn Prof. Dr. Zöllner, vom 26.10.2010 möglich: Das RLG bietet nun einen von der Schulkonferenz des RLG beantragten und am RLG von seinen Grundzügen her entwickelten Bildungsgang ab Klassenstufe 5 an, den man jetzt in Berlin “Schnelllerner” nennt.
Die nachfolgenden Informationen geben einen ersten Überblick zu den spezifischen Bedingungen dieses Bildungsganges ab Klassenstufe 5:
1. In den „Schnelllernerklassen“ wird weiterhin eine frühe Förderung in allen Begabungsrichtungen ermöglicht – nun aber ohne ein Überspringen des 8.Jahrganges. Die Schüler der Schnelllernerklassen gehen nach der Jahrgangsstufe 10 in die zweijährige Qualifikationsphase zum Abitur über. Sie haben dann am RLG die Möglichkeit, sich zwischen der Belegung von zwei bzw. drei Leistungsfächern zu entscheiden.
2. Weiterhin gilt, dass sich die zur Klassenstufe 5 aufgenommenen Schülerinnen und Schüler nicht wie an Spezialschulen (bilinguale-, musikbetonte-, altsprachliche-, mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasien) schon sehr frühzeitig auf eine Spezialrichtung festlegen müssen.
3. Bei den „Schnelllernern“ wird das schnellere Lernen als ein Prinzip der Begabtenförderung fortgeführt. Im Gegensatz zu den Jahren vor 2011 wird nun aber die Unterrichtszeit nicht mehr durch den Wegfall eines Schuljahres verringert. Stattdessen wird der verbindliche Fachunterricht in der Stundentafel um wöchentlich 4-5 Unterrichtsstunden abgesenkt. Dadurch wird Acceleration in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 ermöglicht. Diese Reduktion ist die Grundlage des Enrichment, der Förderung von höher- und hochbegabten Schülern in speziellen Kursen innerhalb des normalen Schulalltages. Dabei ist der Umfang des Enrichments genauso hoch wie die Reduktion des verbindlichen Fachunterrichts.
Die Schülerinnen und Schüler der ersten drei „Schnelllernerklassen“ am RLG wurden zum Schuljahr 2011 aufgenommen; sie können dann im Sommer 2019 das Abitur ablegen. Die zum Schuljahr 2010/11 aufgenommenen zwei 5. Klassen des RLG wurden nachträglich in das Schnelllermodell umgewandelt, sie werden dann im Jahr 2018 das Abitur ablegen können. Zum Schuljahr 2012/13 wurden ebenfalls drei Schnelllernerklassen am RLG eröffnet. Zum Schuljahresbeginn 2013 und 2014 wurden jeweils zwei neue 5. Klassen am RLG aufgenommen. Seit dem Schuljahresbeginn 2015 dürfen auf der Grundlage einer Entscheidung des Staatssekretärs für Bildung, Mark Rackles, vom Frühjahr 2015 ab sofort immer jeweils bis zu drei neue 5. Klassen am RLG aufegnommen werden.
Im Schuljahr 2015/16 lernen rund 480 Schüler in diesem Bildungsgang.
Somit werden jetzt alle Schülerinnen und Schüler, die ab der Klassenstufe 5 am RLG lernen, in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 in einer Kombination von Enrichment und Acceleration entsprechend ihrer Begabungen, Interessen und Neigungen breit gefördert.
Was kennzeichnet darüberhinaus den Bildungsgang für die “Schnelllerner” am RLG?
Was ist für den Bildungsgang ab Klasse 5 am RLG bei den “Schnelllernern” anders als im ehemaligen Bildungsgang für die “Schnellläufer”?
Die Berliner Morgenpost interviewte mich 2016 in meiner Eigenschaft als Vorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren des Landes Berlin zu den Bildungsgängen ab Klasse 5 in Berlin. Lesen Sie hier http://www.morgenpost.de/berlin/article207099639/Was-bringt-eigentlich-der-fruehe-Wechsel-auf-das-Gymnasium.html das Interview nach.
Treptow
Schulleiter
Berlin-Pankow, zuletzt bearbeitet: März 2016
Bei uns dauern Unterrichtsstunden i.d.R. 60 oder 75 oder 30 Minuten.
Durch den Beschluss der Schulkonferenz vom 01.03.06 haben sich am RLG der morgendliche Unterrichtsbeginn und die Dauer der Unterrichtsstunden verändert.
Das RLG weicht auf der Grundlage des Berliner Schulgesetzes §76 (1) Nr. 6 vom üblichen 45-Minuten-Takt ab. Dadurch ergeben sich Veränderungen in der Stundentafel, die entsprechend SG §76(1) in Verbindung mit SG §14(4) von der Schulkonferenz beraten und am 01.03.06 mit 11:0 Stimmen angenommen wurden. Eine Beratung in den Schüler-, Eltern- und Lehrergremien erfolgte vorab.
Das RLG greift mit ihrem neuen System mehrere lernpsychologische und pädagogische Diskussionen auf und findet andere als die tradierten Antworten, die auf dem starren 45-Minuten-System basieren (müssen).
Der starre 45-Minuten-Takt wird von uns nicht als ideale Voraussetzung für ein nachhaltiges Lernen angesehen. Von vielen Fachdidaktikern und Lernpsychologen wird kritisiert, dass der tradierte 45-Minuten-Takt keine idealen Bedingungen schafft. Hirnforscher, die sich mit der Frage des Fremdsprachenlernens beschäftigen, haben z.B. festgestellt, dass ein nachhaltiger Erfolg im Fremdsprachenunterricht erst nach mehr als 30 Minuten Unterricht in der Fremdsprache zu erreichen ist, da das Gehirn erst dann Verknüpfungen ausschließlich in der Fremdsprache herstellt. Eine 45-Minuten-Stunde endet kurz nach Beginn dieses Prozesses.
Auch für den projektbezogenen Unterricht favorisieren wir eine Regelunterrichtszeit von 60 Minuten, ermöglicht sie doch viel eher den Abschluss eines Projektes und dessen Auswertung. Schließlich schafft eine 60-Minuten-Stunde für das traditionelle Stundenmuster (Problemstellung, Problemerarbeitung, Erstfestigung, ggf. weitere Festigung) eine zusätzliche Phase, die hier als kritische Reflexion benannt sei. Sie ermöglicht das Hinterfragen, ein umfangreicheres Problematisieren und ein Anzweifeln des gerade Erlernten. Schließlich bietet eine 60-minütige Regelzeit eine günstige Voraussetzung dafür, dass die Schüler Neues selbst entdecken können und dass alternative Wege miteinander verglichen werden können.
Mit der Erhöhung der Wochenunterrichtszeit durch die Schulzeitverkürzung bis zum Abitur ist seit dem Schuljahr 2006/07 die Anzahl der täglichen Unterrichsstunden moderat angestiegen. Lernpsychologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Gefahr des „Auslöschens“ von Gelerntem steigt, je mehr verschiedene Lerngegenstände an einem Tag auf der Agenda der Lernenden stehen. Hier finden wir aus unserer Sicht eine überzeugende Antwort: Trotz eines Ansteigens der Wochenunterrichtszeit sieht unser Vorgehen für die Schülerinnen und Schüler des RLG durchschnittlich weniger Lerngegenstände pro Unterrichtstag vor als im alten 45-Minuten-Takt.
Unser Vorgehen greift auch die Diskussion zum Unterrichtsbeginn in Deutschland auf. Von vielen Lernpsychologen wird seit langem bemängelt, dass ein Unterrichtsbeginn um 8 Uhr für die Kinder und Jugendlichen, insbesondere während der Pubertät, deutlich zu früh und selbst ein späterer Beginn von nur einer halben Stunde entlastend sei. Mit unserer Stundentaktung (seit dem Schuljahr 2006/07) wurde es trotz einer erhöhten täglichen Belastung möglich, i.d.R. später den Unterrichstag zu beginnen und ihn dennoch i.d.R. zu verkürzen. Der Schulversuch ermöglicht im Regelfall einen Unterrichtsbeginn um 08:30 Uhr.
Die veränderte Stundenlänge innerhalb des Schulversuches korreliert auch mit den neuen Anforderungen für schriftliche Arbeiten. Es werden im zunehmenden Maße Arbeiten mit einer Dauer von mehr als 45 Minuten gefordert. Um die damit verbundenen Anforderungen zu bewältigen, müssen es die Schüler auch im Unterricht erlernen, zeitlich umfangreiche Arbeitsphasen zu organisieren. Außerdem ergibt sich der Vorteil, für längere schriftliche Arbeiten nicht den Tagesplan umstellen zu müssen.
zuletzt bearbeitet: Dezember 2014 von Herrn Treptow
Die Stundentafeln des RLG beruhen auf den Vorgaben der für die Schule zuständigen Senatsverwaltung, weichen aber von dem 45-Minuten-Rhythmus (seit 2006) ab.
Sie umfassen in der Sekundarstufe I (SEK I) bis zum Ende der Klasse 10 folgende Fächer: Die Hauptfächer Deutsch, Mathematik, Englisch und die 2. Fremdsprache (Latein bzw. Spanisch) und je nach Jahrgangsstufe die Fächer Naturwissenschaften, Biologie, Chemie, Physik, Ethik und Philosophie sowie die Fächer Gesellschaftswissenschaften, Geschichte, Erdkunde, Kunst, Musik und Sport. Außerdem bieten wir Unterricht im Fach Informationstechnik (bei den “Schnelllernern”: in der Klasse 6 / im Bildungsgang ab Klasse 7: in der Klasse 7) und im Profilierungsbereich an. Dieser wird ab der Jahrgangsstufe 8 angeboten und umfasst in der Jahrgangsstufe 8 insgesamt 150 Minuten. In der Jahrgangsstufe 9 sind es insgesamt 220 Minuten und in der Jahrgangsstufe 10 sind es 240 Minuten. Innerhalb des Profilierungsbereiches ist es ab der Klasse 10 möglich, als zusätzliche Fremdprache Italienisch zu erlernen.
Das Unterrichtsangebot wird in der Sekundarstufe II durch folgende Fächer ergänzt: Informatik, Theater, Philosophie und Psychologie.
Die Stundentafeln für die beiden Bildungsgänge am Rosa-Luxemburg-Gymnaisum werden für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 auf der Basis einer wöchentlichen Unterrichtszeit in Minuten angegeben.
Erläuterungen:
Stand: August 2020
Seit dem Schuljahr 2017/18 führt das Rosa – Luxemburg – Gymnasium ein freiwilliges 2-wöchiges Praktikum am Ende der 9.Klasse durch.
Neu ist außerdem, dass die Schüler vor Ort von Lehrern besucht werden und zudem eine anschließende Auswertung in der Klassenrunde erfolgt.
Die Schüler müssen einen Fragenkatalog während des Praktikums bearbeiten und zusätzlich ein Interview mit einem Mitarbeiter führen. Dies soll dazu dienen, nicht nur erste Berufserfahrungen zu sammeln, sondern diese ebenfalls zu reflektieren.
Am Ende des Praktikums erhalten die Schüler durch die Praktikumsstelle einen ausgefüllten Bewertungsbogen, der ihre grundlegenden Fähigkeiten einschätzt.
All diese Unterlagen sollen Eingang finden in den Berufswahlpass, auch etwaige Zeugnisse können dort abgelegt werden.
Ansprechpartner für das Betriebspraktikum ist Herr Köppen. Zu erreichen ist er unter: koeppen@rlg.berlin oder zu seinen Sprechzeiten im Büro D1.08.
Das am Rosa-Luxemburg-Gymnasium (fort-)entwickelte und zuerst für unsere Schule genehmigte Kurssystem gibt Antworten auf die sich neu stellenden Herausforderungen im Zusammenhang nur noch zweijährigen SEK II an den Berliner Gymnasien.
Mit Genugtuung haben wir am RLG zur Kenntnis genommen, dass das Albrecht-Dürer-Gymnasium in Neukölln und das Humboldt-Gymnasium in Tegel unser System übernommen haben.
Verbunden mit der Einführung des Abiturs in der Jahrgangsstufe 12 an den Berliner Gymnasien wurde erstmals eine Wochenstundenzahl für die Schüler in der Qualifikationsphase mit (in der Summe für die beiden Schuljahres 11 und 12 notwendigen) 66 Stunden festgelegt. Für uns am RLG stellte sich damit verbunden folgende Frage: Welches Oberstufensystem kann als Voraussetzung für ein nachhaltiges Lernen angesehen werden?
Der am RLG eingeschlagene Weg hat zwei Komponenten:
1. Als Antwort auf den Wegfall der Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe und die damit nicht mehr vorhandene Möglichkeit, mit den Profilkursen die wichtige Wahl der Leistungsfächer vorzubereiten, haben wir am RLG den Profilierungsbereich für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 eingeführt.
2. Schüler am RLG haben die Möglichkeit, in der Qualifikationsphase statt zwei auch drei Leistungsfächer zu belegen.
Mit der Wahl von drei Fächern, in denen Leistungskurse besucht werden, ist es möglich, einer individuell wahrgenommenen Fehlwahl der Leistungsfächer zu begegnen, da sich Optionen bei der Einbringung der zwei Leistungsfächer in die Abiturberechnung bieten. Als Folge, so war die Prognose, wird sich auch die Anzahl der Rücktritte am Ende des 2. Semesters gering halten. Auch zum Erfüllungsstand dieser Prognose geben die Jahresberichte von 2010-2014 eindrucksvoll Auskunft. Den jeweils letzten Jahresbericht finden interessierte Leser im Downloadbereich dieser Homepage.
Das Modell des RLG zeigt auch auf, dass ein anerkannt breitgefächertes Angebot insbesondere im Leistungskursbereich aufrecht erhalten werden kann, wenn die Schülerzahlen in der SEK II zurückgehen. Es gibt damit eine Orientierung für die zukünftige Entwicklung der Oberstufen der Berliner Gymnasien.
Bereits zum Schuljahr 2010 hat das RLG den sogenannten Profilierungsbereich in der SEK I eingeführt. Hier profilieren sich die Schüler der Jahrgangsstufe 8 im ersten Jahr des Profilierungsbereichs im Umfang von 150 Minuten wöchentlich, die Schüler der Jahrgangsstufe 9 im Umfang von 220 Minuten wöchentlich und die Schüler der Jahrgangsstufe 10 im Umfang von 240 Minuten wöchentlich.
In der SEK II setzen Schüler, die in drei Fächern Leistungskurse belegen, für ihre durchschnittlich mindestens 33 Gesamtwochenstunden freiwillig und bewusst mit 15 Unterrichtsstunden in drei Fächern einen Schwerpunkt ihres Lernens.
Am RLG lernt (auch bedingt durch die Schnelllernerklassen) seit Jahren ein hoher Anteil von höher- und hochbegabten Schülern. Viele von diesen haben sich in der Qualifikationsphase drei Leistungsfächer gewählt. Es sind Synergieeffekte im Wissenserwerb bei der Belegung von drei Leistungskursen zu beobachten. Mit dem auch auf die Hochbegabten ausgerichteten Angebot wird ein spezifischer Beitrag zugunsten der Förderung dieser Schüler unterbreitet.
Es ist zu beobachten, dass einerseits begabte und leistungsstarke Schüler und andererseits bei der Wahl der wichtigsten Fächer für die Qualifikationsphase unsichere Schüler drei Fächer mit Unterricht in Leistungskursen wählen.
zuletzt bearbeitet: Dezember 2014 von Herrn Treptow
Am RLG kann man derzeit individuell bis zu vier Fremdsprachen erlernen. Das Angebot umfasst die Sprachen Englisch, Latein, Spanisch, Französisch, Russisch und Italienisch.
Die 1. Fremdsprache am RLG ist Englisch. Sie wird durchgängig bis zum Abitur angeboten. In der Kursphase der gymnasialen Oberstufe gibt es am RLG Englisch als mögliches Leistungsfach, als Grundkursfach und als Projektunterrichtsfach für Schüler mit einem der Leistungsfächer Geschichte, Politik bzw. Philosophie.
Mögliche 2. Fremdsprachen am RLG sind Latein und Spanisch. Bei der Anmeldung sowohl zur Klasse 5 als auch zur Klasse 7 muss entschieden werden, welche 2. Fremdsprache das Kind zukünftig erlernen soll. Es wird i.d.R. jeweils eine 5. Klasse und eine 7. Klasse mit Latein und eine 5. Klasse und eine 7. Klasse mit Spanisch eröffnet. Der Unterricht in der 2. Fremdsprache beginnt in den „Schnelllernerklassen“, die ab Klasse 5 am RLG lernen, mit Beginn der Klasse 6. Für die Kinder, die nach der sechsjährigen Grundschule am RLG angemeldet werden, beginnt die 2. Fremdsprache mit der 7. Klasse.
Latein kann bis zum Erwerb des Latinums und/oder bis zum Abitur belegt werden. Latein wird am Rosa-Luxemburg-Gymnasium ausschließlich als 2. Fremdsprache angeboten. In der gymnasialen Oberstufe gibt es am RLG Latein als mögliches Leistungsfach und als Grundkursfach.
Spanisch kann bis zum Abitur belegt werden. Es wird am Rosa-Luxemburg-Gymnasium ausschließlich als zweite Fremdsprache angeboten. In der gymnasialen Oberstufe kann Spanisch als mögliches Leistungsfach und als Grundkursfach gewählt werden.
Mögliche 3. Fremdsprachen am RLG sind Französisch und Russisch. Sie werden als Wahlmöglichkeit ab Klasse 8 angeboten. Eine dritte Fremdsprache muss nicht, kann aber erlernt werden. Wer eine dritte Fremdsprache wählt, sollte den Unterricht mindestens zwei Jahre besuchen. In der Jahrgangsstufe 10 und in der gymnasialen Oberstufe werden die dritten Fremdsprachen bei entsprechender Nachfrage fortgeführt und bis zum Abitur angeboten. Wenn genügend Interessenten vorhanden sind, werden auch Leistungskurse in Französisch bzw. Russisch eingerichtet.
Mögliche 4. Fremdsprache am RLG ist Italienisch. Diese Sprache kann ab Jahrgangsstufe 10 erlernet werden. Längstens kann sie also drei Schuljahre belegt werden. In den Jahrgangsstufen 11 und 12 wird Italienisch als Grundkurs angeboten und basiert auf dem Unterricht ab Klasse 10.
zuletzt bearbeitet: Dezember 2014 von Herrn Treptow
Von 1996 bis 2011 bot das Gymnasium (damals: RLO) das „Expressabitur“ an.
Auch wenn dieses Angebot unterdessen ausgelaufen ist (Anmerkung: Die Klassen 10.1 und 10.2 des Schuljahres 2013/14 waren die letzten beiden beteiligten Klassen in diesem Bildungsgang), seien an dieser Stelle einige reflektierende Anmerkungen erlaubt.
Der Bildungsgang wurde innerhalb Berlins “Schnellläuferabitur“ genannt, weil die Schullaufbahn schneller durchlaufen wird. In den Jahren 1996 – 98 wurde jeweils eine 5. Klasse an der RLO aufgenommen, ab 1999 waren es jährlich zwei 5. Klassen, die an der RLO angeboten wurden. Im Jahr 2008 hat die RLO die Option erhalten, bei Vorliegen bestimmter Bedingungen auch über die Eröffnung einer dritten Klasse 5 zu entscheiden. Der damalige Landesschulrat, Herr Pokall, hatte am 15.01.08 verfügt: “Die Genehmigung gilt weiterhin bis einschließlich dem Schuljahr 2012/13 für jeweils maximal zwei Züge…; an der Rosa-Luxemburg-Oberschule und der Humboldt-Oberschule kann ein dritter Zug eingerichtet werden, wenn insgesamt nicht mehr als 26 neue Klassen gebildet werden.” (Anmerkung: An 13 Standorten in Berlin durften seinerzeit je zwei Klassen gebildet werden. Im Rahmen der Maximalzahl dieser 26 Klassen ist die Entscheidung zu sehen.)
Die Schulkonferenz der RLO hatte mit Beschluss vom 11.03.08 geregelt: “Über die Einrichtung von einer, zwei oder drei neuen 5. Klassen entscheidet die Schulleiterin/der Schulleiter der RLO bewerberorientiert auf der Grundlage des Rankings und unter Berücksichtigung der an der Schule vorhandenen personellen und räumlichen Möglichkeiten. Ihre/seine Entscheidung ist den Gremien der Schule und den Familien der Bewerber in geeigneter Form spätestens zwei Wochen nach dem Bewerbungsschluss zur Kenntnis zu geben.“
Man kann die „Schnellläuferzüge“ an der RLO ohne Übertreibung als Erfolgsmodell bezeichnen. In den Jahren 1997 und 1998 gab es jeweils über 200 Anmeldungen für die 30 zur Verfügung stehenden Plätze. Auch auf Grund dieser starken Nachfrage an der RLO wurde 1999 in Berlin die Anzahl der Plätze von damals 180 auf dann 780 Plätze erweitert.
Im Jahr 2010 waren rund die Hälfte der Schüler der RLO „Schnellläufer“. Sie kamen und kommen aus allen Ortsteilen des Verwaltungsbezirkes Pankow, also auch aus Weißensee und Prenzlauer Berg, aber auch aus den Bezirken Mitte-Wedding-Tiergarten, Reinickendorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick, Lichtenberg-Marzahn, Hellersdorf-Hohenschönhausen und aus dem Brandenburger Umland (mit Freistellungsbescheid des Bundeslandes Brandenburg).
Kinder, die zur 5. Klasse an die RLO kamen, erwartete vor allem ein höheres Lerntempo als das, was sie aus der Grundschule gewohnt waren. Dieses höhere Lerntempo hatte sich als geeignete Form der Begabtenförderung erwiesen, daher wurde dieses Merkmal – wenn auch in einer veränderten Form – auch in den Bildungsgang der Schnelllerner übernommen. Sicherlich gab es in den seit 1996 entstandenen 5. Klassen auch eine homogenere Klassenzusammensetzung als in der bisherigen Grundschulklassen, da alle aufgenommenen Kinder ein Eignungstest absolvieren mussten. Dieser entschied zusammen mit dem Halbjahreszeugnis der 4. Klasse, dem Grundschulgutachten und ggf. noch einem Gespräch mit dem Schulleiter der RLO über die Aufnahme. Und außerdem erwartete die zukünftigen Fünftklässler bereits ab der 6. Klasse das Erlernen einer 2. Fremdsprache. An der RLO wurden auch damals Latein und Spanisch als mögliche 2. Fremdsprachen angeboten, und bereits bei der Anmeldung zur Klasse 5 musste entschieden werden, welche dieser beiden Sprachen ab der Klasse 6 erlernt werden soll.
Durch das höhere Lerntempo wurde es möglich, die ab Klasse 5 eigentlich notwendigen sechs Schulbesuchsjahre bis zum Ende der Klasse 10 in fünf Jahren zu durchlaufen. Folge war, dass “Schnellläufer“ am Ende der Klasse 7 in die Klasse 9 versetzt wurden. Ob die Bewerber für dieses höhere Lerntempo geeignet waren, wurde im Prozess nach der Anmeldung bis zur Aufnahmeentscheidung genau geprüft.
Gab es bei der Auswertung der Ergebnisse dieses Testes, dem Grundschulgutachten und dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 Diskrepanzen zwischen den drei vorliegenden Informationen, ging ein Gespräch mit dem Schulleiter in die Aufnahmeentscheidung ein.
Rückblickend ist zu erwähnen ist, dass unter den Absolventen mit den besten Gesamtpunktzahlen im Abitur am Rosa-Luxemburg-Gymnasium beständig sehr viele zur Jahrgangsstufe 5 aufgenommene Schüler sind. Darüber kann man sich auf der entsprechenden Seiten “RLG in Statistiken” informieren.
Aber wie schon erwähnt: Der Bildungsgang “Schnellläufer” wurde unterdessen eingestellt; er ist durch den Bildungsgang SCHNELLLERNER mit einer Begabtenförderung ab Klassenstufe 5 ersetzt worden. Hierzu wird der Abschnitt “Begabtenförderung” der Website empfohlen.
Treptow
Schulleiter
September 2015