Rosa-Luxemburg-Gymnasium

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Begabungsförderung – unser Schnelllerner-Bildungsgang ab Klassenstufe 5

Bereits seit 1996 werden am Rosa-Luxemburg-Gymnasium (RLG) leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 erfolgreich gefördert. Über viele Jahre hießen die speziell für diese Schülerinnen und Schüler eröffneten Klassen „Schnellläuferklassen“, weil sie die Schullaufbahn schneller durchliefen (durch ein Überspringen der Jahrgangsstufe 8). Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist das RLG eines von sieben Berliner Gymnasien, das einen eigenen Bildungsgang für eine allgemeine und breit gefächerte Begabtenförderung ab Klassenstufe 5 anbietet. Diesen Bildungsgang nennt man jetzt in Berlin “Schnelllerner”. Als einziges Berliner Gymnasium darf das RLG pro Schuljahr bis zu drei Schnelllerner-Klassen einrichten.

Der Schnelllerner-Bildungsgang ab Klassenstufe 5

1. In den „Schnelllernerklassen“ wird eine frühe Förderung in allen Begabungsrichtungen ermöglicht. Die Schüler der Schnelllernerklassen gehen nach der Jahrgangsstufe 10 in die zweijährige Qualifikationsphase zum Abitur über. Sie haben dann am RLG die Möglichkeit, sich zwischen der Belegung von zwei bzw. drei Leistungskursen zu entscheiden.

2. Die zur Klassenstufe 5 aufgenommenen Schülerinnen und Schüler müssen sich nicht wie an Spezialschulen (bilinguale-, musikbetonte-, altsprachliche-, mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasien) schon sehr frühzeitig auf eine Spezialrichtung festlegen.

3. Bei den „Schnelllernern“ wird das schnellere Lernen als ein Prinzip der Begabtenförderung fortgeführt. Im Gegensatz zu den Jahren vor 2011 wird nun aber die Unterrichtszeit nicht mehr durch den Wegfall eines Schuljahres verringert. Stattdessen wird der verbindliche Fachunterricht in der Stundentafel um wöchentlich 4-5 Unterrichtsstunden abgesenkt. Dadurch wird Acceleration in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 ermöglicht.

Diese Reduktion ist die Grundlage des Enrichments in den Jahrgangsstufen 5 bis 8. Enrichment ist die Förderung von höher- und hochbegabten Schülern in speziellen Kursen innerhalb des normalen Schulalltages entsprechend ihrer Begabungen, Interessen und Neigungen. Dabei ist der Umfang des Enrichments genauso hoch wie die Reduktion des verbindlichen Fachunterrichts. Das RLG bietet derzeit ein breit gefächertes Angebot von 32 verschiedenen Kursen im Enrichment-Bereich an. Dazu zählen beispielsweise:

  • Ein Musikinstrument in der Big Band erlernen
  • Read it! – Eine Lektürewerkstatt mal auf Englisch
  • Programmieren mit LEGO
  • Kriminell gut experimentieren u. v. a.

In Jahrgang 8 lernen die Schüler:innen im Enrichment an außerschulischen Lernorten. Dazu arbeiten wir mit Kooperationseinrichtungen wie beispielsweise Museen zusammen. 

Das zeichnet den Bildungsgang für die “Schnelllerner” am RLG aus

  • Ein engagiertes, sich der Begabungsförderung verpflichtetes Kollegium
  • Enrichment: Training von Lernmethoden zum Beginn der Klassenstufe 5 (ca. 9 Wochen mit je zwei Veranstaltungen á 75 Minuten wöchentlich)
  • Enrichment: Kurs zur Medienkompetenz zum Beginn der Klassenstufe 6 (ca. 9 Wochen mit je zwei Veranstaltungen á 75 Minuten wöchentlich)
  • Enrichment: Kurs zur Argumentationskompetenz zum Beginn der Klassenstufe 7 (ca. 9 Wochen mit je zwei Veranstaltungen á 75 Minuten wöchentlich)
  • Enrichment: Wöchentliches Lernen entsprechend eines Jahresprogramms “außerhalb des Klassenzimmers und der Schule” in Zusammenarbeit mit diversen Kooperationspartnern in der Jahrgangsstufe 8  
  • Enrichment: über 30 Kurse in einem breit gefächerten Angebot
  • Förderungsmöglichkeiten in allen Begabungsrichtungen
  • Keine Notwendigkeit einer frühzeitigen Festlegung auf eine Ausbildungsrichtung schon vor dem Ende der 10. Klasse
  • Keine Auswirkungen auf die vielfältigen Wahlmöglichkeiten in der Abiturstufe
  • Möglichkeit der Belegung von drei Leistungskursen in der gymnasialen Oberstufe statt der geforderten zwei Leistungskurse
  • Ein breites Angebot und eine nicht eingeschränkte Wahlmöglichkeit der Leistungskursen in der Abiturstufe
  • Ein für die neuen Lernbedingungen optimierter Tagesablauf, in dem es keinen Unterricht im 45-Minuten-Takt mehr gibt.
  • Möglichkeit der Versorgung mit Mittagessen in einer großen, ansprechenden Mensa 
  • Herausragende Aufführungen im künstlerischen Bereich (Chor, Orchester, Jazzbands, Musical, Theater) in einer mit professioneller Licht- und Tontechnik ausgestatteten Aula
  • Latein bzw. Spanisch als 2. Pflichtfremdsprache ab Klassenstufe 6
  • Französisch bzw. Italienisch als eine mögliche 3. Fremdsprache ab Klassenstufe 8

Aufnahmeverfahren

Das Aufnahmeverfahren berücksichtigt das Halbjahreszeugnis der Klassenstufe 4 (mit maximal 5 Punkten), das Gutachten der Grundschule (mit maximal 5 Punkten) und einen vom schulpsychologischen Dienst verantworteten Eignungstest (mit maximal 10 Punkten). Auf der Grundlage eines vorläufigen Rankings (mit maximal 20 Punkten) wird die Aufnahme nach ggf. notwendigen zusätzlichen Aufnahmegesprächen mit dem Schulleiter und dem dann endgültigen Ranking entschieden.

Informationsveranstaltungen für interessierte Eltern und Kinder

Die Info-Veranstaltungen für eine Aufnahme zur 5. Klasse finden in der Regel im November statt. Den genauen Termin entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter News oder Ankündigungen. Besuchen Sie uns! 
Einen Tag der offenen Tür gibt es am RLG nicht. Unsere Türen stehen ganzjährig für Sie offen. Möchten Sie uns im regulären Schulalltag besuchen, dann kommen Sie gern vorbei und informieren vorab unser Sekretariat.

Wir freuen uns auf Sie! 

Interview

Die Berliner Morgenpost interviewte mich 2016 in meiner Eigenschaft als damaliger Vorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren des Landes Berlin zu den Bildungsgängen ab Klasse 5 in Berlin. Lesen Sie hier http://www.morgenpost.de/berlin/article207099639/Was-bringt-eigentlich-der-fruehe-Wechsel-auf-das-Gymnasium.html  das Interview nach.

Treptow

Schulleiter

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Drei Leistungskurse – mehr Wahlmöglichkeiten in der Sekundarstufe II

Das am Rosa-Luxemburg-Gymnasium (fort-)entwickelte und zuerst für unsere Schule genehmigte Kurssystem gibt Antworten auf die  Herausforderungen der zweijährigen Sekundarstufe II an den Berliner Gymnasien. Mit Genugtuung haben wir am RLG zur Kenntnis genommen, dass mittlerweile mehrere Berliner Gymnasien unser System übernommen haben.

Verbunden mit der Einführung des Abiturs in der Jahrgangsstufe 12 an den Berliner Gymnasien wurde erstmals eine Wochenstundenzahl für die Schüler in der Sek II mit (in der Summe für die beiden Schuljahres 11 und 12 notwendigen) 66 Stunden festgelegt. Für uns am RLG stellte sich damit verbunden folgende Frage: Welches Oberstufensystem kann als Voraussetzung für ein nachhaltiges Lernen angesehen werden?

Der am RLG eingeschlagene Weg hat zwei Komponenten

  1. Im Profilierungsbereich für die Jahrgangsstufen 9 und 10 können unsere Schüler:innen pro Jahr bis zu vier Profilkurse wählen, die einen Einblick in die Anforderungen, Methoden und Inhalte des Leistungskurses des jeweiligen Faches bieten. Damit bieten wir einen breiter gefächerten und umfangreicheren Profil- bzw. Wahlpflichtbereich an als die meisten anderen Gymnasien.
  2. Schüler am RLG haben die Möglichkeit, in der Sek II statt zwei auch drei Leistungsfächer zu belegen.

Warum drei Leistungskurse?

Mit der Wahl von drei Fächern, in denen Leistungskurse besucht werden, ist es möglich, einer individuell wahrgenommenen Fehlwahl der Leistungsfächer zu begegnen, da sich Optionen bei der Einbringung der zwei Leistungsfächer in die Abiturberechnung bieten.

Am RLG lernt (auch bedingt durch die Schnelllernerklassen) seit Jahren ein hoher Anteil von höher- und hochbegabten Schülern. Viele von diesen haben sich in der Qualifikationsphase drei Leistungsfächer gewählt. Es sind Synergieeffekte im Wissenserwerb bei der Belegung von drei Leistungskursen zu beobachten. Mit dem auch auf die Hochbegabten ausgerichteten Angebot wird ein spezifischer Beitrag zugunsten der Förderung dieser Schüler unterbreitet.

Konstant über 90% unserer Schüler:innen entschieden sich in den vergangenen Jahren für das Modell mit drei Leistungskursen. Diese Zahl zeigt eindrucksvoll den Erfolg unseres Konzepts. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, nur zwei Leistungskurse zu wählen, wie an den meisten Berliner Gymnasien vorgesehen. 

Das Modell des RLG unterstützt zudem dabei, ein breitgefächertes Angebot insbesondere im Leistungskursbereich aufrecht erhalten zu können.

Leistungskurse sind derzeit in folgenden Fächern möglich

  • Deutsch
  • Mathematik
  • Englisch
  • Spanisch
  • Latein
  • Französisch
  • Italienisch
  • Physik
  • Chemie
  • Biologie
  • Geschichte
  • Politikwissenschaft
  • Philosophie
  • Musik
  • Kunst
  • Darstellendes Spiel (Alleinstellungsmerkmal des RLG)

Grundkurse bieten wir derzeit zudem für folgende Fächer an:

  • Informatik
  • Psychologie
  • Geografie

Unser Kursangebot in der Sek II wird durch zahlreiche Zusatzkurse abgerundet.

Stand: Schuljahr 2023/24

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Individuelle Stundendauer und späterer Unterrichtsbeginn am Morgen

Bei uns dauern Unterrichtsstunden in der Regel 60 oder 75 oder 30 Minuten.

Das RLG weicht auf der Grundlage des Berliner Schulgesetzes §76 (1) Nr. 6 vom üblichen 45-Minuten-Takt ab. Dadurch ergeben sich Veränderungen in der Stundentafel, die entsprechend SG §76(1) in Verbindung mit SG §14(4) von der Schulkonferenz beraten und im Jahr 2006 mit 11:0 Stimmen angenommen wurden. Eine Beratung in den Schüler-, Eltern- und Lehrergremien erfolgte vorab.

Das RLG greift mit seinem neuen System mehrere lernpsychologische und pädagogische Diskussionen auf und findet andere als die tradierten Antworten, die auf dem starren 45-Minuten-System basieren (müssen). 

Der starre 45-Minuten-Takt wird von uns nicht als ideale Voraussetzung für ein nachhaltiges Lernen angesehen. Von vielen Fachdidaktikern und Lernpsychologen wird kritisiert, dass der tradierte 45-Minuten-Takt keine idealen Bedingungen schafft. Hirnforscher, die sich mit der Frage des Fremdsprachenlernens beschäftigen, haben z.B. festgestellt, dass ein nachhaltiger Erfolg im Fremdsprachenunterricht erst nach mehr als 30 Minuten Unterricht in der Fremdsprache zu erreichen ist, da das Gehirn erst dann Verknüpfungen ausschließlich in der Fremdsprache herstellt. Eine 45-Minuten-Stunde endet kurz nach Beginn dieses Prozesses.

Auch für den projektbezogenen Unterricht favorisieren wir eine Regelunterrichtszeit von 60 Minuten, ermöglicht sie doch viel eher den Abschluss eines Projektes und dessen Auswertung. Schließlich schafft eine 60-Minuten-Stunde für das traditionelle Stundenmuster (Problemstellung, Problemerarbeitung, Erstfestigung, ggf. weitere Festigung) eine zusätzliche Phase, die hier als kritische Reflexion benannt sei. Sie ermöglicht das Hinterfragen, ein umfangreicheres Problematisieren und ein Anzweifeln des gerade Erlernten. Schließlich bietet eine 60-minütige Regelzeit eine günstige Voraussetzung dafür, dass die Schüler Neues selbst entdecken können und dass alternative Wege miteinander verglichen werden können.

Lernpsychologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Gefahr des „Auslöschens“ von Gelerntem steigt, je mehr verschiedene Lerngegenstände an einem Tag auf der Agenda der Lernenden stehen. Hier finden wir aus unserer Sicht eine überzeugende Antwort: Unser Vorgehen sieht für die Schülerinnen und Schüler des RLG durchschnittlich weniger Lerngegenstände pro Unterrichtstag vor als im alten 45-Minuten-Takt.

Späterer Unterrichtsbeginn am Morgen

Unser Vorgehen greift auch die Diskussion zum Unterrichtsbeginn in Deutschland auf. Von vielen Lernpsychologen wird seit langem bemängelt, dass ein Unterrichtsbeginn um 8 Uhr für die Kinder und Jugendlichen, insbesondere während der Pubertät, deutlich zu früh und selbst ein späterer Beginn von nur einer halben Stunde entlastend sei. Mit unserer Stundentaktung (seit dem Schuljahr 2006/07) wurde es trotz einer erhöhten täglichen Belastung möglich, i.d.R. später den Unterrichstag zu beginnen und ihn dennoch i.d.R. zu verkürzen. Der Schulversuch ermöglicht im Regelfall einen Unterrichtsbeginn um 08:30 Uhr.

Die veränderte Stundenlänge innerhalb des Schulversuches korreliert auch mit den neuen Anforderungen für schriftliche Arbeiten. Es werden im zunehmenden Maße Arbeiten mit einer Dauer von mehr als 45 Minuten gefordert. Um die damit verbundenen Anforderungen zu bewältigen, müssen es die Schüler auch im Unterricht erlernen, zeitlich umfangreiche Arbeitsphasen zu organisieren. Außerdem ergibt sich der Vorteil, für längere schriftliche Arbeiten nicht den Tagesplan umstellen zu müssen.

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Stundentafel

Die Stundentafeln des RLG beruhen auf den Vorgaben der für die Schule zuständigen Senatsverwaltung, weichen aber von dem 45-Minuten-Rhythmus (seit 2006) ab.

Sie umfassen in der Sekundarstufe I (SEK I) bis zum Ende der Klasse 10 folgende Fächer: Die Hauptfächer Deutsch, Mathematik, Englisch und die 2. Fremdsprache (Latein bzw. Spanisch) und je nach Jahrgangsstufe die Fächer Naturwissenschaften, Biologie, Chemie, Physik, Ethik und Philosophie sowie die Fächer Gesellschaftswissenschaften, Geschichte, Erdkunde, Kunst, Musik und Sport. Außerdem bieten wir Unterricht im Fach Informationstechnik (bei den “Schnelllernern”: in der Klasse 6 / im Bildungsgang ab Klasse 7: in der Klasse 7) und im Profilierungsbereich an. Dieser wird ab der Jahrgangsstufe 8 angeboten und umfasst in der Jahrgangsstufe 8 insgesamt 150 Minuten. In der Jahrgangsstufe 9 sind es insgesamt 220 Minuten und in der Jahrgangsstufe 10 sind es 240 Minuten. Innerhalb des Profilierungsbereiches ist es ab Klasse 10 möglich, als zusätzliche dritte Fremdprache Italienisch oder Französisch zu erlernen.

Das Unterrichtsangebot wird in der Sekundarstufe II durch folgende Fächer ergänzt: Informatik, Theater, Philosophie und Psychologie.

Die Stundentafeln für die beiden Bildungsgänge am Rosa-Luxemburg-Gymnaisum werden für die Jahrgangsstufen 5 bis 10 auf der Basis einer wöchentlichen Unterrichtszeit in Minuten angegeben.

Erläuterungen:

  1. 7(S) und 8(S) sind die Schnelllernerklassen in den jeweiligen Jahrgangsstufen.
  2. 7 (N) und 8(N) sind die Klassen, die das RLG ab Jahrgangsstufe 7 besuchen in der jeweilige Jahrgangsstufe.
  3. Die Übersicht berücksichtigt, dass dem RLG derzeit keine bedarfsgerechte Sporthalle zur Verfügung steht.
  4. Diese Übersicht stammt vom Sommer 2020 und tritt im Sommer 2022 außer Kraft.

Stand: Schuljahr 2023/24

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Grußwort

Grußwort des Schulleiters

Diese Seiten alle zu durchforsten, dafür benötigt man einige Zeit. Investiert man diese, kann ein lebendiges Bild des RLG entstehen, ein Bild, welches in der Schule Schultag für Schultag auch tatsächlich beobachtet werden kann.

Die Schule hat eine über 100-jährige Geschichte. Das Hauptgebäude des heutigen Rosa-Luxemburg-Gymnasiums wurde 1907 als erste bis zum Abitur führende Schule in Pankow eröffnet. Pankow war damals noch eine eigenständige Gemeinde vor den Toren der Stadt Berlin. Bürgermeister Wilhelm Kuhr übergab am 05.11.1907 die Amtsgeschäfte an den ersten Schulleiter, Prof. Dr. Max Nath, der bis 1913 das Realgymnasium Pankow (ausschließlich für Jungen) leitete.

Aus dem Realgymnasium Pankow wurde 1938 das Eosander-von-Göte-Gymnasium. Zum Zeitpunkt der Namensgebung war der seit 1927 amtierende Schulleiter, Dr. Meyer, bereits seines Amtes enthoben. Er wurde als Schulleiter im Frühjahr 1933 abgesetzt und kommissarisch durch ein Mitglied des Kollegiums, das NSDAP-Mitglied war, ersetzt. Ab dem Februar 1935 hatte Dr. Griepentrog, der ebenfalls der NSDAP angehörte, die Schulleitung inne. Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges ging der damals 56-jährige Griepentrog, Hauptmann der Reserve seit dem 1. Weltkrieg, zur Wehrmacht. Die Geschicke der Schule leitete nun der einzige Oberstudienrat, Dr. Rehfeld (bis zum Einzug der Wilhelm-Pieck-Schule im Jahr 1953).

In meiner alle zwei Jahre stattfindenden öffentlichen Vorlesungsreihe, die in 2022 am Freitag, den 21.01.2022 mit drei Vorlesungen in der “Langen Nacht der Schulgeschichte” stattfand, werden auch alle ideologisierten Zeiten in der Schulgeschichte, aber auch z.B. die Kinderlandverschickung der Jungen der Eosander-Schule, die Militarisierung, die Nachkriegszeit, die Veränderungen der Schule in der DDR und vieles mehr reflektiert.

Am 08.03.1950 wurde in der Aula des Hauptgebäudes der noch existierenden Eosander-Schule der 1. Volksschule Pankow der Name Wilhelm-Pieck-Schule verliehen. Die WPS zog zum Schuljahresbeginn 1953 in das Hauptgebäude ein; die Eosander-Schule hörte auf zu existieren. An der WPS, aus der später die Wilhelm-Pieck-Oberschule (WPO) wurde, konnte nun kein Abitur mehr abgelegt werden. Im Jahr 1990 legte die Schule ihren Schulnamen ab. Sie war dann kurze Zeit namenlos und hieß im Volksmund nun “Kissingenschule”.

Zum Schuljahresbeginn 1991 zog zum zweiten Mal ein Gymnasium im Hauptgebäude (und in das Gebäude der nun ebenfalls nicht mehr existierenden 29. POS Pankow) ein. Am 05.03.1994 wurde die Schule offiziell zur Rosa-Luxemburg-Oberschule (Gymnasium). Seit 2013 haben Gymnasien im Land Berlin endlich wieder die Möglichkeit, einen für die Bevölkerung eindeutigen Schulnamen zu wählen. Die Schule heißt nach einem Beschluss ihrer Schulkonferenz vom September 2011 seit dem Sommer 2013 Rosa-Luxemburg-Gymnasium.

Das Gymnasium wurde nach seiner zweiten Gründung beständig größer. In den letzten 25 Jahren wurden hier durchschnittlich 950 Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 20 Jahren unterrichtet. Zum Schuljahresbeginn des Schuljahres 2021/22 betreute das RLG erstmals über 1200 Lernende.

1996 wurden an der Schule erstmals Kinder auch bereits zur 5. Klasse aufgenommen.

Mit der Errichtung und Eröffnung des zweiten Gebäudes für das RLG besteht seit dem Schuljahresbeginn 2016 die Möglichkeit, in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 jeweils bis zu fünf Parallelklassen zu unterrichten. Seit dem Schuljahr 2015/16 darf das RLG jeweils bis zu drei 5. Klassen neu aufnehmen. Dabei darf entsprechend einer Vorgabe der für die Bildung zuständigen Senatsverwaltung die Anzahl der in einem Jahr aufgenommenen 5. Klassen nicht die Anzahl der im gleichen Jahr aufgenommenen 7. Klassen übersteigen. Die Schulkonferenz des RLG hat im Sommer 2018 eine Antragstellung auf Eröffnung von vier 5. Klassen beschlossen. Der Antrag wurde abgelehnt und in variierter Form 2020 nochmals gestellt.

Zu den Schuljahren 2022/23 und 2023/24 wird das RLG wegen der oben genannten Vorgabe jeweils zwei fünfte und zwei siebente Klassen neu eröffnen.

Über die Etappe der Schulgeschichte ab dem Zeitpunkt, den wir auch noch heute “Wende” benennen, und der die letzten Jahre der DDR bis in die ersten Jahre nach der “Wiedervereinigung” umfasst, informiert das über 300-seitige Buch “25 von 109”, das im Dezember 2016 erschienen ist. Das Buch ist eine wahre Fundgrube für alle RLG-Absolventen!

Ich schätze die von mir seit 1991 geleitete Schule als einen Ort unzähliger konstruktiver Gespräche. Lehrenden und Lernenden und deren Eltern gelang bisher stets erfolgreich eine gemeinsame Suche nach Lösungen in allen Fragen der Entwicklung unserer Bildungseinrichtung. So konnten im Konsens die jeweils bestmögliche Lösung für die RLO/das RLG gefunden werden. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligter hat dazu wesentlich beigetragen, unser RLG im Laufe der Jahre für viele zu einem wichtigen und prägenden Bestandteil der eigenen Entwicklung in der Kinder-, Jugend- und jungen Erwachsenenzeit werden zu lassen. So wollen wir am RLG “unsere Schule” auch in Zukunft verantwortungsvoll gestalten.

Herzlichst, Ihr

Ralf Treptow

Januar 2022

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News

Anmeldezeitraum für die Klassen 5 ist beendet

Am heutigen 10.02.23 endete um 15 Uhr der Anmeldezeitraum für die drei neuen fünften Klassen ab Schuljahr 23/24.

Mehr als 140 Familien haben ihre Kinder angemeldet.

Ich bedanke mich im Namen des gesamten Teams des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums (RLG) ganz herzlich bei allen Familien, die mit ihrer Anmeldung dem RLG ihr Vertrauen entgegengebracht haben.

In der kommenden Woche beginnt das Auswahlverfahren. Am Ende dieses Verfahrens wird dann feststehen, welche 90 Kinder zum neuen Schuljahr einen Platz in einer der drei neuen Klassen 5 am RLG bekommen werden. Die Bescheide werden wie angekündigt am 09. März versandt. Die über 50 Familien, deren Kinder keinen Platz in einer der drei neuen Klassen 5 am RLG erhalten können, bekommen vom Schulträger eine Übersicht beigefügt, an welchen Schulen mit fünften Klassen nach der jetzt beendeten Erstanmelderunde noch freie Plätze vorhanden sein werden. Es kann dann in der Familie beraten werden, ob eine Anmeldung (in der Zweitanmelderunde) an einer dieser Schulen erfolgen soll oder ob das Kind an der Grundschule verbleiben wird, um dann zur Jahrgangsstufe 7 zum Gymnasium wechseln zu wollen. Im Sommer 2025 wird das RLG voraussichtlich zwei neue Klassen 7 eröffnen.

Ralf Treptow

Schulleiter

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News

Anmeldungen für die Klassen 5 und 7 zum Schuljahr 2023/24

Die Anmeldungen für die Klassen 5  des Schuljahres 2023/24 erfolgen nach einer Festlegung durch die Senatsbildungsverwaltung im Zeitraum vom 07.-10.02.2023. Zuvor ist zu beachten:

Für die beiden Sonnabende 26.11.2022 und 10.12.2022 (jeweils von 11 Uhr bis 12:30 Uhr) sind in der Aula des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums (RLG) Informationsveranstaltungen zum Bildungsgang ab Klasse 5 (jeweils in Präsenz) geplant. Es wird darauf hingewiesen, dass nach einer Ausschöpfung der Zuschauerkapazität der Aula kein Einlass mehr erfolgen kann und wird.

Sollte die Veranstaltung am 26.11.2022 pandemiebedingt nicht mit bis zu 250 Gästen stattfinden können, wird diese mit ca. 50 Gästen stattfinden und live im Internet übertragen. Zu der ggf. stattfindenden Live-Übertragung finden Sie ab dem 19.11.2022 Hinweise hier in den NEWS. Den Link zu der Aufzeichnung dieser Veranstaltung findet man dann bis zum 06.02.2023 hier auf der Homepage der Webseiten des RLG.

Es ist zu beachten:

  • Das RLG eröffnet zum Schuljahr 23/24 drei neue Klassen 5.
  • Voraussetzung für eine Aufnahme in die Klassenstufe 5 am RLG ist, dass das Kind für den Eignungstest, der vom Schulpsychologischen Dienst am 21.01.23 hier am RLG durchgeführt wird, mindestens fünf von zehn Punkten zugeteilt bekommt.
  • Bis zum 12.01.23 muss eine Anmeldung für den Test, der zum Aufnahmeverfahren für die Jahrgangsstufe 5 gehört, erfolgen. Dieses ist im Schulsekretariat im Hauptgebäude, 1. Etage im Raum H1-13, montags bis freitags bis 15 Uhr möglich. Am 11.01.23 ist das Sekretariat für die Meldung zum Test auch von 18 bis 20 Uhr geöffnet. Zur Teilnahme an diesem Eignungstest reicht es aus, den ausgefüllten schulinternen Bogen des RLG bis zum 12.01.23 im Sekretariat einzureichen. 
  • Die jeweils zugeteilte Punktzahl für den Eignungstest wird den Erziehungsberechtigten am 26.01.2023 per Mail mitgeteilt.

An den eigentlichen Anmeldetagen 07.-10.02.23 ist das Sekretariat bis 15 Uhr geöffnet. Zusätzlich wird es am 09.02.23 eine Spätanmeldezeit von 18 bis 20 Uhr geben.

Die Anmeldung ist vollzogen, wenn

  • der vollständig ausgefüllte Anmeldebogen, den die Grundschule ausgibt,
  • die Förderprognose der Grundschule für den Übergang in die Klassenstufe 5,
  • der ausgefüllte schulinterne Fragebogen des RLG

im Sekretariat vorliegen. 

Die Anmeldungen für die neuen Klassen 7  des Schuljahres 2023/24 erfolgen nach einer Festlegung durch die Senatsbildungsverwaltung im Zeitraum 14.-22.02.22. Das RLG wird zum Schuljahr 23/24 drei neue Klassen 7 eröffnen.

Am 18.01.2023 (Mittwoch) findet von 18 – 20 Uhr ein Informationsabend zum Bildungsgang ab Klasse 7 am RLG statt. Dieser wird pünktlich um 18 Uhr mit getrennten Veranstaltungen für die Eltern bzw. für deren Kinder aus den 6. Klassen beginnen. Ein Zuspätkommen ist unerwünscht. Der Einlass wird ab 17:30 Uhr erfolgen. Sollte der Abend pandemiebedingt nicht wie geplant stattfinden können, wird bis zum 11.01.2023 in den NEWS auf der Homepage der Webseiten des RLG darüber informiert. Dann würde eine Live-Übertragung einer Veranstaltung mit reduzierter Teilnahmezahl von maximal 50 Gästen am 18.01.23 im Internet erfolgen. Der Link zur Aufzeichnung dieser Veranstaltung wäre dann bis zum 13.02.2023 auf der Homepage der Webseiten des RLG zu finden.

Das Sekretariat wird an den Anmeldetagen 14.-22.02.23 für die Jahrgangsstufe 7 wochentags von 07:15 Uhr bis 15 Uhr geöffnet sein. Zusätzlich wird es am 21.02.23 eine Spätanmeldezeit von 18 bis 20 Uhr geben. Die Anmeldung für die Klasse 7 ist vollzogen, wenn

  • der vollständig ausgefüllte Anmeldebogen, den die Grundschule ausgibt,
  • die Förderprognose der Grundschule für den Übergang in die Klassenstufe 7,
  • der ausgefüllte schulinterne Fragebogen des RLG

im Sekretariat vorliegen.

Treptow

Schulleiter

Grußwort des Schulleiters

Ich sage Ihnen ein herzliches Willkommen auf den Webseiten des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums. Diese Webseiten alle zu durchforsten, dafür benötigt man einige Zeit. Investiert man diese, kann ein lebendiges Bild des RLG entstehen, ein Bild, welches in der Schule Schultag für Schultag auch tatsächlich beobachtet werden kann. Die Schule hat eine über 100-jährige Geschichte. Das Hauptgebäude des heutigen Rosa-Luxemburg-Gymnasiums wurde 1907 als erste bis zum Abitur führende Schule in Pankow eröffnet. Pankow war damals noch eine eigenständige Gemeinde vor den Toren der Stadt Berlin. Bürgermeister Wilhelm Kuhr übergab am 05.11.1907 die Amtsgeschäfte an den ersten Schulleiter, Prof. Dr. Max Nath, der bis 1913 das Realgymnasium Pankow (ausschließlich für Jungen) leitete. Aus dem Realgymnasium Pankow wurde 1938 das Eosander-von-Göte-Gymnasium. Zum Zeitpunkt der Namensgebung war der seit 1927 amtierende Schulleiter, Dr. Meyer, bereits seines Amtes enthoben. Er wurde als Schulleiter im Frühjahr 1933 abgesetzt und kommissarisch durch ein Mitglied des Kollegiums, der NSDAP-Mitglied war, ersetzt. Ab dem Februar 1935 hatte Dr. Griepentrog, der ebenfalls der NSDAP angehörte, die Schulleitung inne. Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges ging der damals 56-jährige Griepentrog, Hauptmann der Reserve seit dem 1. Weltkrieg, zur Wehrmacht. Die Geschicke der Schule leitete nun der einzige Oberstudienrat, Dr. Rehfeld (bis zum Einzug der Wilhelm-Pieck-Schule im Jahr 1953). In meiner alle zwei Jahre stattfindenden öffentlichen Vorlesungsreihe, die in 2022 am Freitag, den 21.01.2022 mit drei Vorlesungen in der “Langen Nacht der Schulgeschichte” stattfinden wird, werden auch alle ideologisierten Zeiten in der Schulgeschichte, aber auch z.B. die Kinderlandverschickung der Jungen der Eosander-Schule, die Militarisierung, die Nachkriegszeit, die Veränderungen der Schule in der DDR und vieles mehr reflektiert. Am 08.03.1950 wurde in der Aula des Hauptgebäudes der noch existierenden Eosander-Schule der 1. Volksschule Pankow der Name Wilhelm-Pieck-Schule verliehen. Die WPS zog zum Schuljahresbeginn 1953 in das Hauptgebäude ein; die Eosander-Schule hörte auf zu existieren. An der WPS, aus der später die Wilhelm-Pieck-Oberschule (WPO) wurde, konnte nun kein Abitur mehr abgelegt werden. Im Jahr 1990 legte die Schule ihren Schulnamen ab. Sie war dann kurze Zeit namenlos und hieß im Volksmund nun “Kissingenschule”. Zum Schuljahresbeginn 1991 zog zum zweiten Mal ein Gymnasium im Hauptgebäude (und in das Gebäude der nun ebenfalls nicht mehr existierenden 29. POS Pankow) ein. Am 05.03.1994 wurde die Schule offiziell zur Rosa-Luxemburg-Oberschule (Gymnasium). Seit 2013 haben Gymnasien im Land Berlin endlich wieder die Möglichkeit, einen für die Bevölkerung eindeutigen Schulnamen zu wählen. Die Schule heißt nach einem Beschluss ihrer Schulkonferenz vom September 2011 seit dem Sommer 2013 Rosa-Luxemburg-Gymnasium. Das Gymnasium wurde nach seiner zweiten Gründung beständig größer. In den letzten 25 Jahren wurden hier durchschnittlich 950 Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 20 Jahren unterrichtet. Zum Schuljahresbeginn des Schuljahres 2021/22 betreute das RLG erstmals über 1200 Lernende. 1996 wurden an der Schule erstmals Kinder auch bereits zur 5. Klasse aufgenommen. Mit der Errichtung und Eröffnung des zweiten Gebäudes für das RLG besteht seit dem Schuljahresbeginn 2016 die Möglichkeit, in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 jeweils bis zu fünf Parallelklassen zu unterrichten. Seit dem Schuljahr 2015/16 darf das RLG jeweils bis zu drei 5. Klassen neu aufnehmen. Dabei darf entsprechend einer Vorgabe der für die Bildung zuständigen Senatsverwaltung die Anzahl der in einem Jahr aufgenommenen 5. Klassen nicht die Anzahl der im gleichen Jahr aufgenommenen 7. Klassen übersteigen. Die Schulkonferenz des RLG hat im Sommer 2018 eine Antragstellung auf Eröffnung von vier 5. Klassen beschlossen. Der Antrag wurde abgelehnt und in variierter Form 2020 nochmals gestellt. Zu den Schuljahren 2022/23 und 2023/24 wird das RLG wegen der oben genannten Vorgabe jeweils zwei fünfte und zwei siebente Klassen neu eröffnen. Über die Etappe der Schulgeschichte ab dem Zeitpunkt, den wir auch noch heute “Wende” benennen, und der die letzten Jahre der DDR bis in die ersten Jahre nach der “Wiedervereinigung” umfasst, informiert das über 300-seitige Buch “25 von 109”, das im Dezember 2016 erschienen ist. Das Buch ist eine wahre Fundgrube für alle RLG-Absolventen! Ich schätze die von mir seit 1991 geleitete Schule als einen Ort unzähliger konstruktiver Gespräche. Lehrenden und Lernenden und deren Eltern gelang bisher stets erfolgreich eine gemeinsame Suche nach Lösungen in allen Fragen der Entwicklung unserer Bildungseinrichtung. So konnten im Konsens die jeweils bestmögliche Lösung für die RLO/das RLG gefunden werden. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligter hat dazu wesentlich beigetragen, unser RLG im Laufe der Jahre für viele zu einem wichtigen und prägenden Bestandteil der eigenen Entwicklung in der Kinder-, Jugend- und jungen Erwachsenenzeit werden zu lassen. So wollen wir am RLG “unsere Schule” auch in Zukunft verantwortungsvoll gestalten. Herzlichst, Ihr Ralf Treptow Januar 2022